Okt 22 2008
Ein paar Gedanken zur Inschriftenkunde
Wie ja bereits erwähnt, habe ich ja mittlerweile mit Slethana den Beruf ausgelernt und kann nun alle verfügbaren Trainerrezepte für die großen Glyphen. Ebenso wie ich, können dies jedoch auch alle anderen, die den Beruf gepusht haben. Dies führt nun dazu, das alle großen Glyphen bereits für 1-5G im Ah zu finden sind.
Damit kann man also nicht allzu viel Gold verdienen.
Was derzeit floriert sind die kleinen Glyphen, die man erst mal erforschen muss. Hat man hier Glück und entdeckt eine kleine Glyphe, die noch niemand kann, hat man erst mal eine sichere Einnahmequelle, solange bis andere damit auch den Markt fluten.
Ein kurzes Gedankenspiel: Es gibt 10 Klassen in WoW, derzeit gibt es für jede Klasse 6 kleine Glyphen. Glyphen-Research hat 20 Stunden CD, also ist es möglich in ca. 60 Tagen alle kleinen Glyphen zu erforschen, so das dann jeder Inschriftenkundler alles kann. Spätestens dann sind auch die kleinen Glyphen nichts mehr wert, denn hier gilt auch wieder: Je seltener die Glyphe, desto wertvoller im AH.
Ok, ab Northrend kann man auch nach großen Glyphen forschen, aber ich denke das hier die Zeitspanne in etwa analog sein wird, bis man alle Glyphen kann.
Ferner hat Blizz angekündigt, das bei Einführung des Skill-Templates-Systems, bei den man zwischen zwei Skillungen wechseln kann, die Glyphen ebenfalls geswitcht werden und demnach nicht ausgetauscht oder zerstört werden müssen.
Hier holt sich also im besten Fall jeder einen zweiten Satz Glyphen für seine Zweitspecc. Und dies ist der Punkt, an dem sich Inscription (derzeit) von Berufen wie Enchanting und Juwelenschleifen unterscheidet.
Brauch man bei jedem neuen Item einen Enchanter/Juwi um das neue Gear zu verbessern, brauch man auf lange Sicht den Scriber nur einmal, maximal zweimal. Hier stellt sich mir der Sinn nach der Langfristigkeit des Berufes, zumal es derzeit noch keine seltenen Instanz/Ruf Rezepte gibt, mit denen man sich von der breiten Masse abheben kann.
Sicherlich hat Blizz schon gesagt, dass neue Glyphen nachgepatcht werden, aber auch hier ist der Bedarf nach einem kurzen Hype dann irgendwann wieder gesättigt, was wieder die Frage „Und dann?“ aufwirft.
Daher die Frage, ob permanente, itemunabhängige Glyphen eine gute Wahl waren. Wären sie zeitlich begrenzt, bzw. würden sie beim Umskillen verloren gehen, müsste man regelmäßig welche erneuern, würden sie auf Items angebracht werden, müsste man beim Itemwechsel ebenso neue Glyphen nachrüsten. Beides würde auf lange Sicht für Nachfrage beim Scriber sorgen. So sehe ich nur kurzfristige Nachfrage bei Einführung neuer Glyphen, aber so dauerhauft wie Juwi/Enchanter frequentiert werden, wird es dem Scriber wohl nicht ergehen.
Was bliebe wäre die vierte große Glyphe, die aber aus Balancing-Gründen für den Scriber selbst gestrichen wurde. Stattdessen bleibt einem jetzt „nur“ noch eine verbesserte Version der neuen Schulterentchants.
Ob man langfristig mit den Waffen/Rüstungspergamenten, auf denen Verzauberer ihre Enchants im AH verkaufen können, Geld verdienen kann, bleibt ebenfalls abzuwarten, denn hierbei müssten die Enchanter ja erst mal in Vorkasse treten und die Mats selber stellen, was bei uns auf dem Server so gut wie nie der Fall ist.
Die beim Mahlen manchmal entstehende seltene Tinte wird/wurde wenn dann überhaupt nur zum leveln benutzt, denn die Items, die man derzeit damit herstellen kann, sind es einfach nicht wert. Hier müssen auch noch mehr Rezepte reingepatcht werden bei denen man die seltene Tinte benötigt, da sie derzeit recht sinnlos ist.
Lange Rede kurzer Sinn, Inscription wirkt bei beweiten nicht so ausgereift wie Enchanting und Juwelenschleifen und wirft jetzt gerade zu Beginn viele Fragen auf. Da wirkte zum Start von BC Juwelenschleifen doch um einiges ausgefeilter und durchdachter.
Wie seht ihr das?
Samiha
22. Oktober 2008 @ 11:29
Sehe das genau so wie du. Man sieht ja alleine schon daran wie man an die Rezepte kommt, wie leicht es sich Blizzard gemacht hat. Während es für das Juwelenschleifen noch Rezeptdrops in der alten Welt und sogar bei verschiedenen Instanzbossen gab, lernt man bei der Inschriftenkunde ja alles beim Lehrer oder entdeckt es, zumindest bis jetzt. Auch das Skillen war total einfach, da man bis auf die Kräuter ja nichts braucht, wenn ich da an andere Berufe denke…
Bereue es trotzdem nicht den Beruf mit meinem Twink ergriffen zu haben, besser als Kürschnerei ist Schriftgelehrter alle Mal 😉 .
Xonosch
22. Oktober 2008 @ 13:00
Ich seh das überhaupt nicht problematisch. Guck dir doch Schneiderei, Schmiedekunst und Lederverarbeitung an. Damit verdient man auch nicht wirklich Gold und die Nachfrage besteht ebenfalls höchstens kurzfristig bei manchen craftbaren BoE-Items. Ansonsten wählt man einen dieser Berufe, wenn man sich selbst BoP-Items craften will. Eigentlich sind doch alle Berufe, mal abgesehen von Juwelenschleifen und Verzauberungskunst, hauptsächlich für den Eigenbedarf interessant. Wenn sich die Inschriftenkunde ebenso entwickelt… naja warum nicht.
Man könnte sich natürlich wünschen, dass alle Berufe so gestaltet werden, dass ein konstanter Bedarf an den Dienstleistungen dieser Berufe besteht. Aber was sollte das sein, was über die vorhandenen Möglichkeiten (Beinverzauberungen) hinaus geht?
Mir reicht es eigentlich schon, wenn ich alle Teile bis auf meinen Gürtel und die Schmuckteile verzaubern lassen muss. Und ständig neue Edelstein… jetzt noch Glyphen besorgen. Reicht^^
Sleth
22. Oktober 2008 @ 13:09
Ok, vtl. hätte ich dazu schreiben sollen, daß Blizzard mit Inscription einen neuen TRADEberuf einführen wollte, eben wie Juwis und Verzauberer.
Das der Beruf daher anderes funktionieren sollte als CRAFTberufe (Schneider, Lederer, Schmied) sollte klar sein. Leider ist nicht abzusehen das es guter Tradeberuf wird, sondern eher, wie Du auch bestätigst, für den Eigenbedarf, was eher charakteristisch für Craftberufe ist.
Gruei vom Warcraft-Blog
22. Oktober 2008 @ 15:31
Ich würde mir da auch eher weniger Sorgen machen, der Beruf ist eher aufs Addon ausgelegt. Das sie da jetzt nicht mehr zich Instanzloots einbauen finde ich da durchaus ok. Mit dem Addon wird es mit Sicherheit auch seltene Bossdropps geben. Zusätzlich hat der Beruf den Vorteil, dass er mit jedem neuen Enchanting-Rezept praktisch auch etwas neues dazu bekommt.
Yitu
23. Oktober 2008 @ 09:07
Grüni könnte Recht haben. Sonst wäre es Schade.
Dann wäre ja der WAR-Beruf Talismankunde besser 🙂
Mem
23. Oktober 2008 @ 12:20
Ehrlich gesagt, ich glaube, dass dank Enscriptions Enchanting noch mehr Kohle abwerfen kann. Ich seh es beim Ledern: wer eigene Mats farmt/billig kauft und dann den teuren Combine macht, der holt oft nochmal 10 % Marge raus. Im Prinzip ne Risikoprämie. Du kanntest doch meine Enchantmulis auf BR und ich hab nichtmals soooo extrem gefarmt, aber alleine bei Dailies auf der Insel sind so viele Greens gefallen. Die Mats nun direkt in Enchants zu transmutieren mit Hilfe der Pergamente wird denke ich sehr interessant und sind mit ein Grund dafür, weshalb ich überlege, als zweite Profession Enchanting zu nehmen (neben der relativ hohen Statflexibilität dort). Inscriptions find ich vor allem deswegen eher naja, weil die Schulterenchants halt so gewöhnlich sind, da ist null Unterschied zu Leatherworking.
Allerdings wird der Glyphenverschleiß hoch sein, es gibt also immer Nachfrage – die Frage ist nur, ob die Rezeptdistribution nicht zu flach wird, sprich, ob nicht nach 3 Monaten jeder jeden Craft kann. Da bei Glyphen der Materialfaktor relativ gering ist, fehlt da quasi der Hebel, um dann noch genug Kohle zu machen.
@ Xonosch: dass man mit LW oder auch Tailoring kein Geld macht, ist genau das Gerücht, dass es einigen eben doch ermöglicht, damit Gold zu verdienen. Ich habe seit ich auf Frostwolf rerollt habe, sicherlich 20k Gold mit LW/Skinning verdient, wobei LW sicherlich nen geringeren Anteil hatte, aber eben auch weniger zeitaufwendig ist, weil man mit einem Klick den Wert der Mats um 10-20 % erhöhen kann. Das alles in einer Phase, wo die craftbaren Rüstungsteile komplett uninteressant wurden (und abgesehen von einem besitze ich auch keine Droprezepte, die früher Gold gebracht hätten). Die beschissenste Profession zum Kohle machen ist Blacksmithing, weil hier einfach nur wenige Bedarfsgüter vorhanden sind – dennoch sind einige der reichsten Leute, die ich in Classic bspw kannte, Schmiede gewesen (z.B. dadurch, dass die die komplette Feuerresi Klamotten bauen konnten). Ich hab mit BS anfangs mit meinem Warrior auch einiges verdient. Aber zugegebenermaßen nicht so viel wie mit Leatherworking.
P.S. morgen hoffentlich endlich wieder Inet!
Sleth
24. Oktober 2008 @ 10:56
Dann schau mal wieder auf BR vorbei (oder im TS). Need Krieger Gear-Tips ;P
Um mal ein paar konkrete Zahlen zu nennen: Ich habe jetzt insgesammt 3,5k mit Inscription verdient, wobei Reingewinn 2,5k sind, da ich die Blumen im AH kaufe, wo derzeit Preise jenseits von Gut und Böse herrschen. Daher ist meine Marge nicht sooo hoch.
Wobei es jetzt leider weniger werden wird, da gestern gleich 2 Leute die Glyphe der Sorglosen Wiedergeburt entdeckt haben und den Preis gleich mal zerstört haben. So habe ich über eine Woche lang die Glyphe stabil für 59 Gold verkauft, gestern ist der Preis dank dieser zwei „AH Experten“ auf 25G gesunken.
Gruei vom Warcraft-Blog
24. Oktober 2008 @ 14:02
Ich habe auch schon gut mit Inscription verdient, obwohl ichs nicht habe… ein paar Tage aufm zweiten Bildschirm Kräuter für 5 Kupfer kaufen und einige Wochen später das Stack für 60 Gold ins AH stellen ist schon cool 🙂
Wirklich wissen wies später läuft kann noch keiner, wenn es sich einbürgert, dass man 10% für das schreiben des enchants auf Pergament bekommt, was der enchant später ca einbringt wäre das doch auch schon ne nette Sache.
Samiha
25. Oktober 2008 @ 10:17
Ich hab inzwischen auch locker 3k Gold mit Inscriptions gemacht, alles Reingewinn, weil ich meine Blümchen selber gepflückt habe. Allerdings ist nach wie vor Schneiderei der Beruf mit dem ich am meisten Kohle mache – ich sag nur Netherstofftaschen. Irgendwie kann man die immer verkaufen und da viele Leute bei uns ihren 20er Stack Netherstoff für unter 3 g ins AH stellen (alleine wenn sie den zu schweren Netherstoffbandagen machen und ihn beim NPC verkaufen würden, würden sie 3 g dafür bekommen 😉 ) ist die Gewinnspanne oft recht gut 😀 .
Five Sec Rule » Blog Archive » No more Minor Glyphs
20. Dezember 2008 @ 20:01
[…] Bedenken zur Langlebigkeit des Berufs Inschriftenkunde hatte ich damals ja bereites geäußert. Hinsichtlich des Profits habe ich mich ein wenig geirrt und muss da die […]