Feb 24 2010
Gearscore – Wenn Gearscore mit Skillscore verwechselt wird
Ein Trend der sich immer weiter durchzusetzen scheint, ist das Gearscore. Gearscore? Genau das hab ich mich auch gefragt, als ich das erste Mal vor ein paar Monaten mit diesem Begriff konfrontiert wurde:
Aus Langeweile hatte ich, damals noch auf Blackrock, auf ein Gruppengesuch für Naxxramas geantwortet. Als Antwort, dass ich gerne als Shadow mit möchte kam nur „GS?“ zurück. Wie GS? Gesundheitsstein? „Alter, wie ist Dein Gearscore?!“ Da ich nicht einmal wusste was Gearscore ist, konnte ich natürlich auch nicht beantworten, wie hoch mein Gearscore sei.
Was damals gerade Mode wurde, scheint heute Standard zu sein. Ohne guten Gearscore kommt man nirgendwo mehr rein. Aktuelle Untergrenze scheint irgendwas um die 5000 zu sein. Dabei macht das Addon Gearscore nichts anderes, als einen Wert aus Itemlevel, Enchants und Gems zu errechnen. Was unterm Strich dann rauskommt ist der sogenannte Gearscore.
Da Mem und ich ja derzeit recht viel mit unseren Twinks unterwegs sind, hab ich mir nun auch mal das AddOn Gearscore installiert, da man ja ohne diesen ominösen Wert in keine Random Gruppe mehr kommt. Interessanterweise haben wir beide bereits die unsichtbare Hürde von Gearscore 5000 geknackt. Mem liegt mit seinen Todesritter mit 5200 deutlich drüber, ich mit meinem Paladin dagegen nur knapp, aber immerhin.
Aber was sagt das nun aus? Im Endeffekt, dass ich 14 Tage auf Level 80 Heroics gefarmt habe wie blöde, um mir für Triumph-Marken alles zu kaufen. Ok, ein wenig Lootglück in den Heroics war auch dabei, aber wenn man täglich 10 Heroics und mehr spielt, kann man das Lootglück auch irgendwann erzwingen.
Gearscore ist nun ein weiterer, verzweifelter Versuch passende Mitspieler für einen Random-Raid zu finden, denn auch diese wollen nach Möglichkeit schnell durch die Instanz. Aber selbst mit Gearscore-Check in der Dalaran Mitte gelingt dieses Unterfangen nur den wenigsten Random-Raids. Denn der Gearscore sagt leider nichts über den tatsächlichen Skill des Spielers aus.
Nicht selten habe ich nicht so gut equippte Spieler besser spielen sehen, als so manchen voll epischen. Darum sollte man solche Bewertungssysteme immer mit Vorsicht genießen, da sie bei weitem kein Garant für Qualität sind. Sicherlich ist gutes und gepflegtes Gear ein Indiz, dass der Spieler bereits Erfahrung besitzt, aber eben nicht mehr.
Was einen Raid nun mal ausmacht ist Erfahrung im Zusammenspiel und Kommunikation, vor allem vom Raidlead, was man in den meisten Random-Raids nur selten findet. Darum halte ich nicht all zu viel von Gearscore und Co, da es eben kein Skillscore ist. Allerdings, wie man ja an unseren Twinks sieht, kann man in 14 Tagen auf Max-Level bereits so weit sein, das man eigentlich bereit für jede (Non HardMode) Instanz ist.
Einzige Ausnahme dürfte die Position des Tanks sein, der das mit Abstand beste Gear haben sollte, damit er von manchen Bossen nicht einfach zerrupft wird. Aber hier kann man sich ja zunächst als getarnter DDler in die Instanzen schmuggeln, um das Tankgear aufzupolieren. Am einfachsten hingegen sollte man es als Heiler haben, da man weder viel Schaden einstecken muss, noch so arg gebenchmarkt wird, wie als DDler.
Lange Rede kurzer Sinn: Auch ohne Gearscore ist es für mich eine Selbstverständlichkeit das maximal Erreichbare aus einem Char herauszuholen. Gearscore optruiert diesen Gedanken nun jenen Spielern auf, die es bis weilen nicht so gesehen haben. Viele missverstehen dieses jedoch als Allheilmittel für alle Random-Problematiken, was das Addon definitv nicht leisten kann.
Ghanur
24. Februar 2010 @ 12:09
Tja, GS ist halt eine einfache Nummer die der typische WoW-Idiot gerade noch so „verstehen“ kann.
In WoW ging es immer nur um Items, der Skill eines Spielers war nie gefragt.
Mir war bereits das „DDler mit mindestens 2k DPS“ vor einem Jahr zu kindisch.
WoW ist die Bildzeitung der Online-Spiele: hohe Auflage, keine Inhalte.
Für anspruchsvolle Raids ist bis heute Everquest das Maß aller Dinge (leider ist das Spiel nach 11 Jahren Laufzeit nicht gerade einsteigerfreundlich).
Wer einfach ein Spiel sucht um, gerade mit wenig Spielzeit, Spaß zu haben, sollte mit EVE Online anfangen.
Cawti
24. Februar 2010 @ 17:48
Sehe ich etwas anders Ghanur. Mmorpg Veteranen haben auch in WoW mehr auf spielerischen Skill wie Softskill geachtet.
Nur kam mit BC und noch mehr mit Wotlk einfach zu viel Kundschaft ins Spiel die einfach Generation Doof sind. So dumm es sich anhört.
“
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag. Einzelfälle? Mitnichten.“
Und so sieht es bei vielen WoW Spielern einfach aus. Deshalb hoffe ich doch sehr auf Diablo und das dieser Abschaum aus dem ganzen Genre verschwindet.
Darth_Mueller
25. Februar 2010 @ 09:27
Also ich habe jeden abend wie ein blöder 3 wochen lang heroes gefarmt, und komme trotzdem nicht über 4700 raus, und da ist schon ein teil aus frostmarken dabei, wie machen das blos alle?
Aber elitist group ist besser als GS weil man kommentare abgeben kann, allerdings auch gefährlicher, wenn einer quatsch über einen schreibt
Sleth
25. Februar 2010 @ 10:18
Naja, schau selbst: Mein Pala http://quickarmory.com/?n=Slethina&r=EU-Rajaxx
Über das 2vs2 Team kommst Du auch direkt zu Mem’s DK Amgine.
Mem
25. Februar 2010 @ 10:33
Das einzige, was bei mir ausm Raid ist, ist mein zweites Trinket (das wird sicherlich GS etwas pushen). Rest ist komplett craft/232er Markenloot und schlechter.
Scyla
25. Februar 2010 @ 18:33
Hm, ist die Gearscore DER Ersatz zum posen am IF-Briefkasten? 😛
Naja, der Mensch versucht sich halt zu profilieren und da mittlerweile alle gleich aussehen braucht man halt ein Mittel um Spieler zu vermessen.
Das jemand mit einer Gearscore von 5000 ein genauso großer Noob sein kann, wie ein Mage im kompletten T2 Set hätte eigentlich jedem seit Classic klar sein sollen!
Das Ende von Gearscore? Online Abfragen bald nicht mehr möglich | Five Sec Rule
25. Juni 2010 @ 11:42
[…] Razor Hill, nicht anwhispern, nur winken”. Wenn ich sowas schon lese. Aber über den Sinn und Unsinn von Gearscore hatte ich ja schon in einem anderen Beitrag bereits gesprochen. Nun scheint jedoch das Ende von […]
Yeah
5. Juli 2010 @ 16:37
Woran soll man denn bitte, wenn man einen Spieler nicht kennt, messen?
Kann mir das jmd sinnvoll erklären? Skill sieht man von aussen nicht – dieser GS Hetzerei ist oft ziemlich unsinnig, sry.
Mem
5. Juli 2010 @ 17:02
Einfach per manuellen Inspect? Dann sieht man auch gleich, ob der Kollege nur PVP Gear an hat, eine behämmerte Spec oder verkehrte Sockel. Nur mal als Beispiel. Ansonsten so weiche Faktoren wie Gilde/Ruf etc.
Oder einfach wieder mehr feste Gruppen 🙂 Die Gruppe, wo ich mit meinem Twink mitgehe, ist innerhalb von 3 Wochen von nem kleinen Kern mit vielen Randoms zu einer beinahe Stammgruppe geworden, die problemlos 11/12 aufräumt. Und die Leute werden nie per GS ausgesucht, wenn mal jemand fehlt (was jede Woche passiert, sind viele Berufstägige oder Leute, die auch mal abends weggehen), sondern per manuellem Inspect. Und anhand der vorhandene Achievements ggfs.
Das Problem an Gearscore ist einfach, dass die Gruppen, die nur nach GS zusammengestellt sind, oft die sind, die den Randomgruppen den schlechten Ruf geben, weil die Leute sich schon beim inviten das Denken vom Addon abnehmen lassen 🙂
Yeah
5. Juli 2010 @ 17:08
Schonmal Gearscore installiert? Da gibts quasi ein Ingame-Armor – du klickst auf die Zahl wie z.b. 5200 und siehst sein Gear + Model etc…toll, was?
Mem
5. Juli 2010 @ 20:25
Was nur nen Bruchteil der Leute nutzt, weil sie nur auf die Nummer schielen. Und dieses Reduzieren auf die Nummer ist das Problem.
MB
28. Juli 2010 @ 16:23
Grundsätzlich sagt der GS nichts über die Skills eines Spielers aus, aber es gibt Ausnahmen. Z.B. ist es in WOTLK nicht möglich einen Charakter mit GS > 6000 zu haben, wenn man nicht Ahnung von dem hat was man tut, außer man kauft den Charakter über ebay. Das in Kombination mit dem Kingslayer Titel sagt dann doch schon was aus.