Jun 17 2010
Die Razer Naga – eine MMO Maus im Test – Der 12 Tasten Numblock und seine Vor- und Nachteile – Das Fazit
Nachdem ich bereits vor einigen Wochen einen ersten Eindruck von der Razer Naga geschildert hatte, geht es nun ans Eingemachte. Wie gut ist diese für MMOs designte Maus wirklich? Um es schon einmal vorweg zu nehmen, es gibt hier Licht und Schatten. Mitverantwortlich dafür, dass dieses Review überhaupt so lange auf sich warten ließ, ist vor allem die Eingewöhnungszeit. Technisch gesehen ist die Maus zwar Plug and Play, aber im Endeffekt muss man einerseits die Hand an das Nummernfeld gewöhnen, andererseits sollte man sich auch einige Gedanken machen, wie man die Tasten genau belegen will.
Die Verarbeitung
Fangen wir aber einmal mit der technischen Seite an: die Verarbeitung ist sehr gut, dass Oberflächenmaterial bleibt auch bei heißeren Tagen griffig. Ich kann mich auch keinesfalls über die Präzision der Maus beklagen, die ist erste Sahne. Wie üblich kann man die Empfindlichkeit auch bei der Naga via der mitgelieferten Treibersoftware individuell einstellen und so den eigenen Gewohnheiten anpassen. Auch die Unterseite der Maus wirkt sehr solide, die Gliderfläche umschließt einmal die komplette Unterseite und der Umschalter für das Nummernfeld ist robust. Er lässt sich nicht ausversehen umstellen, sondern benötigt schon eine bewusste Kraftdosierung, ist also genau richtig eingestellt.
Stichwort Treibersoftware: die ist sehr gut gelungen, man kann sie über ein Trayicon aufrufen und darin dann alle Buttons frei belegen. Ja richtig, man kann auch den Nummernblock an der Seite, die Besonderheit der Naga, flexibel konfigurieren, auch wenn das aus der Herstellerbeschreibung nicht so ohne weiteres hervorgeht. Das Ganze ist sehr intuitiv gestaltet. Wie auch andere Mäuse, die auf das MMO Genre zielen, ist auch die Naga macrofähig. In einem eigenen Menüpunkt kann man Macros schreiben, auch eine Verzögerungsfunktion gibt es, für all jene, die Global Cooldowns mit in das Macro einbeziehen wollen.
Der letzte Menüpunkt ermöglicht es dann noch, die Beleuchtung des Razer-Symbols auf dem Mausrücken, sowie die des Mausrades und des Nummernblocks an der Seite ein und ausschalten. Mehr Spielereien gibt es hier nicht, aber ehrlich gesagt, das wäre für mich auch kein Argument für oder wider eines Kaufes.
Ergonomie und der 12 Tasten Numblock
Kommen wir zum Punkt, wo sich bei der Naga die Geister scheiden werden und das ist der Punkt Ergonomie. Dies geht beim sehr gut verarbeiteten Mausrad los (da hab ich von der Verarbeitung bis dato nichts besseres in der Hand gehabt). Allerdings ist das Mausrad ziemlich grobschlächtig eingestellt. Mich stört das nicht, aber man sollte dies schon wissen, wenn man zu diesem Produkt greift. Wesentlich kontroverser sind die normalerweise seitlich angebrachten Maustasten 4+5. Die liegen bei der Naga links vorne, neben der linken Maustaste. Und da liegen sie leider sehr ungünstig, denn trotz wirklich großer Hände komme ich da weder mit dem Zeigefinger noch mit dem Daumen wirklich gut dran, um diese dann auch auszulösen, jedenfalls, wenn ich die Maus mit der Hand wirklich umschließe, wie dies vorgesehen ist. Somit fallen diese Buttons, jedenfalls aus meiner Sicht, für den Normalgebrauch weg. Allenfalls für Aktionen, die man eher im Ruhezustand ausführt, kann man die Buttons noch belegen.
Die Eingewöhnungsphase
Der Grund für diese ungewöhnliche Buttonposition liegt natürlich an dem Nummernblock, den Razer an der linken Mausseite platziert hat und dabei viel Platz in Anspruch nimmt. Der ist in der Tat erst mal etwas gewöhnungsbedürftig beim Spielen. Von der Größe her entsprechen die einzelnen Buttons in etwa denen einer Handytastatur. Und damit ist auch schon einiges gesagt über die Eingewöhnungszeit und die Tücken, die dieses Feld für den User bereithält: Wer erinnert sich nicht an die erste SMS, die er geschrieben hat und wie oft er sich dabei vertippt hat. Das ist genau das Symptom, dass man anfangs hat, wenn man Fähigkeiten auf den Block legt: man verdrückt sich sehr oft. Allerdings stellt sich auch bald ein gewisser Gewöhnungseffekt ein, auch wenn ich der Ansicht bin, dass man länger benötigt als die von Razer angegebenen 18 Stunden, um sich wirklich perfekt einzuspielen. Was dann bleibt, ist ein schneller Zugriff auf viele Fähigkeiten über den Daumen, wobei anzumerken ist, dass die am besten erreichbare Reihe, jene mit den Buttons 1-3 ist. Buttons 10-12 sollte man eher mit selten genutzten Fähigkeiten belegen, denn hier Buttons zu spammen ist doch etwas unbequem. Bei mir sind das beispielsweise die Rocketboots meines DKs, der Fallschirmumhang und die Bomben.Was im Eifer des Gefechts immer mal passieren kann, ist dass man sich da verdrückt, grad wenn man die Tasten in der Mitte verwendet. Zwar gibt es Riffelungen wie auf einer Telefontastatur (oder auf dem Numblock), aber wie gesagt, die Tasten sind relativ klein und meine Wurstfinger sind es eher nicht
Aber wie sieht es mit Ermüdungserscheinungen aus? Anfangs hatte ich etwas Probleme mit der Maus, die ich aber der Tatsache zuschreibe, dass ich bis dato mit flacheren Mäusen gespielt habe. Allerdings gewöhnt man sich an die Form der Naga sehr schnell und dann liegt sie wirklich gut in der Hand. Wenn man nicht jemand ist, der mit dem Daumen regelmäßig die Seitenwand der Maus zu penetrieren versucht, ist es auch nicht störend, dass dieser auf dem unebenen Nummerfeld liegt.
Das Fazit
Wie sieht also das Resumee aus? Mit der Naga erhält man eine technisch ausgereifte Maus, die gut in der Hand liegt und einen ausgesprochen guten Qualitätseindruck macht. Abstriche gibt es für die Mausbuttons 4+5. Die entscheidende Frage, ob die Maus eine Bereicherung für den jeweiligen MMO Gamer ist, hängt im Wesentlichen von dessen Bereitschaft etwas neues auszuprobieren und der Fähigkeit, sich an eine neue Steuerungsmethode zu gewöhnen, ab. Denn auf die Naga muss man sich einlassen. Gerade am Anfang sind Frustmomente vorprogrammiert, was mit der Zeit allerdings immer besser wird. Wer diese Lernkurve übersteht, bekommt ein sehr gutes Produkt, das gerade für Leute interessant ist, die viel mit der rechten Hand machen wollen, denn die linke Hand an der Tastatur wird durch die Naga merklich entlastet, wenn man die wichtigeren Styles auf die Maus legt.
Pro
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Contra
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Die Razer Naga – eine MMO Gaming Maus im Review – Teil 1: Lieferumfang, Installation und ein erster Eindruck | Five Sec Rule
17. Juni 2010 @ 13:14
[…] Mittlerweile ist der zweite Teil unseres Razer Naga Reviews hier zu […]
tia
21. Juni 2010 @ 08:21
Danke für den Review! Hast du Erfahrungen mit Vuhdo? Besteht die Möglichkeit den Block stressfrei für Vuhdo einzubinden? Oder nähme sich Vuhdo da zB. die Belegung der ersten Aktionsleiste?
Mem
21. Juni 2010 @ 08:38
Also Vuhdo nutze ich selber nicht, sondern Grid. Ich weiß jetzt nicht, wie du das da einbinden willst, aber wenn du die Option bei Vuhdo hast, Keys zu binden, dann sollte das mit der Maus gehen. Zur Not halt den Numlock Modus nutzen, wenns sonst Keybinding Salat auf der ersten Hotbar gibt.