Nov 5 2010
Das Roccat Kave 5.1 Gaming Headset im Test: Klangeigenschaften und Tragekomfort – Das Fazit
Gut einen Monat lang haben wir nun das Roccat Kave 5.1 Surround Sound Headset fast täglich bei Raids und anschließender Entspannungsmusik (von Klassik bis Hard Rock) ausgiebig getestet. Zeit für unser Fazit.
Die Installation
Anders als beim Medusa MX 5.1 hatten wir selbst an dem Testrechner, mit dem wir die Schwächen des Medusa simulieren wollten, keinerlei Schwierigkeiten beim Anschluss des Roccat Kave: Keine lästigen Nebengeräusche, keine Brummschleife, kein Knacken oder Rauschen waren hier zu erzeugen. Auch das Mikrofon verrichtete sofort und problemlos seinen Dienst. Hier scheint also weniger Basteln angesagt zu sein als beim Medusa. Dafür muss man allerdings auch gut 30 Euro mehr auf den Tisch legen: Derzeitiger Preis des Kave am Markt – rund 80 Euro. Man bekommt allerdings wirkliches Plug und Play statt Plug und Pray, unabhängig von der PC-Konfiguration. Hier scheint das Kave also wirklich etwas störungsunanfälliger zu sein als das Medusa. Wer also kein Hobbybastler ist und nicht lange rumprobieren will, sollte über diese Investion nachdenken. Treiber sind nicht nötig, da keine integrierte Soundkarte vorhanden ist, eine 5.1 fähige PC-Soundkarte mit 3,5mm Klinkenstecker-Anschlüssen ist die einzige Voraussetzung zum Surround-Sound.
Der Tragekomfort
Selbst nach mehrstündigen Raids hatten wir keinerlei Ohrenschmerzen oder Druckstellen. Den großen, ohrenumschließenden, weichen „Leder-Like“ Polster sei Dank. Obwohl auch in Leder gehalten, schwitzen die Ohren weit weniger als beim Sennheiser PC350. Hier scheint es also doch Unterschiede zwischen den Leder-Like Typen zu geben. Einzig gewöhnungsbefürftig ist die geschlossene Bauweise, da man von seiner Umwelt in der Tat kaum noch etwas mitbekommt. Weder ein schellendes Telefon, noch die rufende Frau in der Küche, werden mit dem Kave noch wahrgenommen. Das kann einerseits sehr nützlich sein, gerade bei lauten Lan-Partys, andererseits ist es etwas störend, wenn man im Büro doch noch etwas von der Umwelt oder seinen Kollegen mitbekommen will oder muss. Erwähnenswert ist, dass trotz geschlossener Bauweise das Kabel fast keine Geräusche in die Ohrmuschel überträgt. Dies fiel uns ja beim geschlossenen Sennheier PC 350 etwas störend auf. Ansonsten kann das Headset nahezu an jede Kopfgrösse angepasst werden, so dass es bequem sitzt.
Die Klangeigenschaften
Trotz geschlossener Bauweise bietet das Kave deutlich mehr Bass als das Sennheiser 350. Ob dies tatsächlich nur am Subwoofer liegt, können wir an dieser Stelle nur vermuten. Aber selbst im Sterobetrieb klingt die Musik deutlich fullminater in den tiefen Bereichen. Leider greift die Lautstärkenregelung der Kabelfernbedienung auf die herkömmliche Windows Lautstärkenregelung zurück. Gleiches tut z.B. auch das Shuffle-Rad der Logitech G15 Tastatur, so dass man sich im Endeffekt aussuchen kann, ob man nun das Rad des Kave oder der Logitech zum Einstellen der Lautstärke benutzt. Beides führt zum gleichen Resultat: Die Anpassung der Windows-Lautstärke. Allerdings kann man dank der separaten Kanallautstärke an der Kabelfernbedienung so richtig laut aufdrehen, so dass die Lautstärke fast an das Medusa herankommt und somit deutlich lauter ausfällt, als bei den anderen Headsets im Test. Das Klangbild ist wie Eingangs schon erwähnt sehr ausgewogen, weder positive noch negative Ausreißer bei Höhen und Tiefen sind feststellbar. Die wirkliche Stärke des Kaves liegt dabei im 5.1 Betrieb: Dieser fällt deutlich wahrnehmbarer als beim Medusa aus. Hier kann man wirklich sagen „Es kommt von überall“. Was man beim Medusa zwar auch wahrnehmen konnte, kommt beim Kave einfach noch eine Ecke deutlicher und klarer daher.
Das Mikrofon
Auch wenn ich anfangs bei dem dünnen Mikrofonärmchen etwas spektisch war: Das Ding ist super. Weder bei schnellen Kopfbewegungen, noch im Normalbetrieb kommt es zu störenden Geräuschen, da der Micarm stets an Ort und Stelle bleibt und nicht anfängt zu schwingen. Der Klang des Mikrofons ist für meinen Geschmack allerdings etwas zu basslastig, da die tiefen der Stimme sehr betont werden. Hier gefällt mir persönlich das höhenbetonte Sennheiser vom Klangbild einen Tick besser. Aber das ist mitunter Geschmackssache. Die Sprache ist und bleibt beim Kave deutlich, verständlich, klar und rauschfrei. Also genau das, was ich von einem Headset-Mic erwarte.
Das Fazit
Für rund 80 Euro bekommt mit dem Kave ein wirkliches Top-Produkt nach Hause geliefert. Der Anschluss ist so wie er sein sollte, kinderleicht, der Sound ist im Sterobetrieb sehr ausgewogen und dank separater Kanallautstärke kann man es so richtig krachen lassen. Wirklich überzugen kann das Kave dann als Surround Headset in genau dieser Disziplin: Die 5.1 Abmischung ist nahezu perferkt, so dass jedes Spiel zum ganz grossen Erlebniss wird. Es ist ein leichtes jedes Geräusch einer Richtung zuzuordnen. Die LEDs signalisieren auf Anhieb, ob das Mikro offen oder gemutet ist, so dass man sich selten „verplappert“. Dabei ist das Mikro trotz Skepsis wirklich sehr gut und auf gehobenen, rauschfreiem Niveau, wenn auch für unseren Geschmack etwas zu tiefenlastig. Wer also ein robustes geschlossenes Allrounder Headset mit einer sehr guten 5.1-Funktion sucht, kann beim Roccat Kave gefahrlos zugreifen.
Pro
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Contra
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Donatien/Rexxar
5. November 2010 @ 13:27
Ich hatte das Headset auch eine Zeitlang im Einsatz, auch weil ich halt 5.1-Surround haben wollte, und da gibt’s ja leider nicht soo viele an Markt.
Klanglich top, Komfort fand ich auch ganz gut, ist mir aber auch wie das Medusa 5.1 vorher (2 Exemplare) an meinem unförmigen Kopf kaputt gegangen, sprich das „Scharnier“ am rechten Ohrhörer ist gebrochen (Identisch beim Medusa, daher denke ich mal, das hat mehr mit dem Kopf oder dem Auf- und Absetzen als mit der Verarbeitung zu tun).
Ich verwend‘ jetzt die Lautsprecher der Anlage und ein Kragenmikro, da kann nicht so viel passieren.
Headset Review: Das Roccat Kave 5.1 Surround Sound Gaming Headset im Test | Five Sec Rule
29. November 2010 @ 22:05
[…] Den zweiten Teil vom Roccat Kave Test findet ihr mittlerweile […]