Dez 21 2010
Tol’Barad – Fehldesign mit Ansage oder zum Scheitern verdammt?
Tol’Barad? Ja, genau, da war ja neben Instanzen, Raids und Questen noch etwas. Tol’Barad ist das neue Wintergrasp und doch funktioniert es anders. Bekanntlich wurde ja dieses Mal darauf verzichtet, die unterzählige Fraktion durch einen Buff zu verstärken, stattdessen wird nun schon vor dem Betreten gefiltert, indem nur die gleiche Anzahl von jeder Seite hereingelassen wird. Und damit entsteht eine Situation, die noch bescheidener ist als in Wintergrasp: die stärkere Seite wird größtenteils ausgesperrt, die schwächere kommt zwar rein, schafft es aber aufgrund der geringen Numbers nicht, irgendetwas zu reißen, weil der Bereich eben für deutlich mehr als 10 Leute ausgelegt ist.
Entsprechend ist es sehr selten, dass mal die Kontrolle über die Zone wechselt, weil das mit so wenigen Leuten sehr viel Koordination erfordert. Das führt natürlich auch dazu, dass der Zugriff auf Argaloth, den PvP Boss und Nachfolger von Archavon und Co nahezu monopolartig auf bei der stärkeren Fraktion. Denn machen wir uns nichts vor: es gibt nur wenige halbwegs ausgeglichene Server, auf den meisten herrscht ein sehr klares Ungleichgewicht.
Und das ist natürlich ein grundlegender Punkt, der jede Form von semi open PvP empfindlich stört. Bleibt also der Daily Questhub, der sich ja zweiteilt. Den Teil, der immer verfügbar ist und wo theoretisch ohne Verwendung von Flugmounts ebenfalls PvP im alten Stil stattfinden könnte. ist de facto fest in den Händen der PvEler, man findet ja nun auch selten einen Ally hier und der steht dann quasi unter Naturschutz. Bei den Questen ist Blizzard dann auch relativ einfallslos gewesen, Items sammeln x von y Mobs umhauen oder Kopfjäger Questen, wo man irgendeinen named Mob erledigen muss. Auch die Gruppenquests sind schon jetzt für einige Klassen kein Problem, zugegebenermaßen, als DK ist man mit der Army da auch mit einem ziemlich krassen Easymode ausgestattet.
Immerhin, der Ruf farmt sich dank der vielen Daylies sehr schnell, allerdings beschränkt sich danach der Anreiz zum Weiterfarmen wohl nur auf die Marken für die Items vom Quartermaster. Monetär macht man bei den Preisen im AH jedenfalls nicht genug Geld, um eine Stunde für die Runde auf der Insel zu rechtfertigen.
Alles in allem ist definitiv nicht der große Wurf und auch nicht wirklich die positive Evolution von Wintergrasp. Das mag aber daran liegen, dass das Wurzel des Übels, die Fraktiosnverhältnisse, mehr oder minder irreparabel sind.
irgendein Warlock
21. Dezember 2010 @ 23:13
Kann dem nur rechtgeben.
Das Schlimme an der Geschichte, dass das alles seit Monaten bekannt ist. In der beta konnte man das schon sehen und dann mit voller Wucht mit dem 4.x Patch, wo Wintergrasp dieselbe Spielmechanik bekommen hat und damit meines Erachtens unspielbar wurde.
Zusammen mit den vielen anderen Bugs, die seit Monaten schon bekannt sind, finde ich das Ergebnis doch sehr enttäuschend. Man hat eine mehr oder minder offene beta und hört nicht auf die Tester. Stattdessen patcht und hotfixt man tröpfchenweise nach. Mir ist schon klar, dass ein riesiger Druck für die Veröffentlichung Anfang Dezember dahinterstand und dass ja auch die DVDs mit entsprechendem Vorlauf gedruckt werden müssen. Dennoch ist es kein gutes Zeichen für Blizzards QS-Abteilung, wenn man zu Beginn des Addons noch so viele offene Problemfelder hat.
Soweit ich sehe, hat Blizzard sich zu den Problemen noch nicht dezidiert geäußert. Vermutlich wird erstmal abgewartet und ein passives Feedback aufgezeichnet, bevor man aktiv in die Diskussion mit der Community einsteigt.
Das ist aber zum jetzigen Zeitpunkt verdammt schade. Die Erfahrung mit WotLK zeigt, dass gerade in den ersten Wochen der Expansion das Interesse am höchsten ist. Schließlich ist der Loot des PvP-Bosses zu diesem Zeitpunkt noch am meisten Wert.
Ein anderer Punkt ist zB, dass ich nicht finde, dass der Battle of Gilneas sonderlich gut gelungen ist. 3 Flaggen statt 5 Flaggen finde ich nicht sonderlich kreativ. Es ist einfach stinkend langweilig.
Ganz anders Twin Peaks. Das ist eine sinnvolle Verbesserung zum alten Warsong. Endlich mehr Gelände für den Einsatz und mehr Engpässe.
Ich ziehe ein kurzes Fazit:
Beim Thema PvP muss Blizzard noch einiges nacharbeiten. Das Herunterpriorisieren von PvP auf „nicht so dringend“ hat doch einigen Spielspaß bisher gekostet.
Samiha
22. Dezember 2010 @ 02:13
Was mich an Tol’Barad richtig aufregt ist, dass die Allianz Wachen verbugged sind und die Horde nicht angreifen. Macht richtig Spaß dort Dailys zu machen, wenn schon mehrere Hordler auf einen nuken wenn man durch das Portal geht *ironie*. Dank Ladelag ist man dann meistens schon tot, bevor man sich überhaupt mal bewegen kann 🙁 . Hoffe mal die fixen das bald, weil so ist das wirklich der totale Fail.
Cawti
22. Dezember 2010 @ 11:02
Das Problem in Tol Barad könnte man sogar relativ leicht lösen.
Möglichkeit 1:
Es gewinnt die Fraktion die am Ende des Kampfes die wenigsten Basen besitzt.
Möglichkeit 2: Die Basen werden duch einen Tap, nicht durch Anzahl gedreht.
Möglichkeit 3: Zerstörte Türme verlängern die Zeit UND verringern die Anzahl an Basen die man zu einem Sieg braucht.
Möglichkeit 4: Man kann mit den Fahrzeugen die Hauptbase zerstören und somit gewinnen
Und das sind 4 Möglichkeiten die schon in der Beta im US Forum dazu zu finden waren. Eigentlich erwartet man so etwas von Blizzard. Wobei ich dazu tendiere das hier eher darauf spekuliert wird das möglichst viele Leute die Fraktion wechseln. Also teilweise mit Absicht ein Ungleichgewicht geschaffen wird.