Mai 11 2010
Sennheiser PC 350 Headset Review Teil 2 – Tragekomfort und Klangeigenschaften – Das Fazit
Seit dem ersten Teil des Sennheiser PC 350 Testberichtes sind nun fast zwei Wochen vergangen, in denen ich das Sennheiser PC 350 Headset auf Herz und Nieren testen konnten. Dabei habe ich das Sennheiser Headset zwischen vier bis zehn Stunden am Tag getragen, je nach Länge der Raids bzw. der sonstigen Gespräche im Teamspeak. Getestet wurde das Headset sowohl in World of Warcraft, Star Trek Online, beides mit und ohne TS Untermalung, sowie beim normalen Musikbetrieb.
Tragekomfort
Was für mich zu Beginn eine kleine Umstellung war, ist die geschlossene Bauweise des Sennheiser PC 350 Headsets, da ich bisweilen immer nur offene Headsets benutzt habe. Setzt man das Headset nun auf, umschließt es die kompletten Ohren. Es liegt dabei am Kopf an, nicht auf den Ohren, was Druckschmerzen bei längeren Sessions vermeidet. Durch die Gelenke passt sich das Headset wunderbar jeder Kopfform an. Dies ist gerade für mich als Brillenträger wichtig, da viele andere geschlossene Headsets auf den Ohren aufliegen und gerade am oberen Ohrenbereich auf den Brillenbügel drücken, was nach ein paar Minuten zu erheblichen Ohrenschmerzen führt. Einer der Gründe, warum ich bis jetzt offene Headsets bevorzugte. Hier ist das Sennheiser PC 350 Headset allerdings perfekt konzeptioniert, da ich in allen Sessions nicht einmal Ohrenschmerzen verzeichnen konnte.
Wenn man das Sennheiser zum ersten Mal aufsetzt, erschrickt man sich förmlich: Die „Außenwelt“ wird derart drastisch gedämpft, dass man um sich herum nahezu nichts mehr mitbekommt. Nicht selten stand meine Frau wild gestikulierend, wahrscheinlich schreiend, neben mir, um mich darauf aufmerksam zu machen, das sie etwas von mir wollte. Ich hatte sie zuvor einfach nicht gehört. Man kann sich also dank der geschlossenen Bauweise ganz auf die Akustik konzentrieren, ohne von Außeneinflüssen abgelenkt zu werden. Das Ganze bringt aber drei kleine Nachteile mit sich, die aber bei jedem geschlossenen Headset auftreten: Da die Außenwelt so gut gedämpft wird, hört man sich selber kaum reden, was dazu führt, das man selber dazu neigt, immer lauter zu reden, um sich eben selber zu hören, was zum Resultat führt, dass meine Frau auf der Matte stand und öfters meinte „Du schreist“, was mir persönlich gar nicht aufgefallen war, da ich mich selber nicht gehört habe. Hier sollte man also selber regelmäßig seine Sprechlautstärke kontrollieren, damit man den Nachbarn nicht auf den Wecker fällt. Ferner bekommt man recht schnell einen Satz heiße Ohren, da die Lauscher von den Ohrmuscheln komplett umschlossen sind. Hier ist also mit einer erhöhten Schweißproduktion zu rechnen. Wie Altaron ja schon in dem Kommentaren des ersten Teils richtig bemerkt hatte, ist das Kabel ein wenig gewöhnungsbedürftig, da jeder Kabelkontakt direkt vom Kabel in den Resonanzkörper, sprich die Ohrmuscheln, übertragen wird und zu Geräuschentwicklungen führt. Es ist nicht sonderlich nervig, aber dennoch vorhanden. Hier könnte das Kabel eine Spur besser gefedert bzw. vom restlichen Headset abgeschirmt sein.
Klangqualität des Headsets
Sicherlich ist die Beurteilung des Klanges immer ein stückweit subjektiv, da jeder einen anderen Geschmack hat. Da ich selber eine Affinität zu Tieftönen habe, kann es also für meinen Geschmack nicht genug druckvolle Bässe geben. Und dies ist leider nicht die Paradedisziplin des Sennheiser PC 350 Headsets. Gerade im unteren Frequenzbereich könnten die Bässe ein stückweit „knackiger“ daher kommen. Im Vergleich wirkt das Sennheiser PC 150 insgesamt im unteren Frequenzbereich ein stückweit dynamischer, allerdings hat es im mittleren und hohen Frequenzbereich das Nachsehen. Das hat auch seinen Grund: Das Sennheiser PC 350 wurde optimiert für den mittleren Frequenzbereich, der sich mit unseren Sprachmustern deckt. Denn hier spielt das PC 350 seine volle Stärke aus: Egal wie hektisch die Spielsituation ist, wie laut es auch um einen rummst und kracht, Ansagen im Teamspeak von Mitspielern hört man zu jeder Zeit klar und deutlich heraus, ohne dass sie im Schallgewitter der Geräuschkulisse untergehen, was bei anderen Headsets öfters der Fall ist. Hier hat Sennheiser sehr viel Wert auf die Sprachqualität gelegt, was nicht heißen soll, dass sich das PC 350 für den reinen Audiobereich nicht eignet. Hier liegt die Stärke klar in den hohen Frequenzbereichen, wo man Töne hört, die man vorher kaum wahrgenommen hat.
Klangqualität des Mikrofons
Ohne jetzt mit zu vielen Superlativen um mich werfen zu wollen: Das Mikrofon gehört zu den besten, die ich bisweilen im Einsatz hatte. Die Stimme wird klar und verzerrungsfrei übertragen, Hintergrundgeräusche werden perfekt gefiltert. Normalerweise, wenn man Push to Talk drückt und dabei nichts sagt, hört das Gegenüber ein leichtes Rauschen. Nicht so beim Sennheiser PC 350. Hier hört man in der Tat überhaupt nichts. Würde man im Teamspeak nicht die Lampe leuchten sehen, wüsste man gar nicht, dass man die Taste zum Sprechen gedrückt hält. Das ist wirklich beeindruckend. Das dabei der relativ grosse und stabile Mikrofonarm noch flexibel bewegbar ist, kann man kaum glauben. Selbst bei Kopfbewegungen hört man keine Geräuschentwicklung, was beim PC 150 öfters der Fall war, da der Mikrofonarm durch Bewegungen selbst in Schwingung geraten ist. Hier bleibt das PC 350 Mikro fest in Position und lässt sich nicht beeindrucken.
Fazit
Sicherlich sind 150 Euro kein Pappenstil, wer allerdings ein wirklich gutes, geschlossenes, Headset sucht, ist mit dem Sennheiser bestens beraten. Der Tragekomfort ist überdurchschnittlich hoch und selbst für Brillenträger geeignet, auch wenn schwitzige Ohren vorprogrammiert sind. Die kleine Schwäche im Bassbereich übersieht man gerne, wenn man dafür seine Mitspieler zu jeder Zeit glasklar im Teamspeak verstehen kann. Denn das Sennheiser will ja primär eines sein: Ein kommunikatives Gaming-Headset. Und das ist es auch. Gerade das Oberklasse Mikrofon trägt dazu noch weiter bei, da es beinahe Studioqualität besitzt. Hier wird sich garantiert niemand mehr bei Euch beschweren, dass es bei Euch rauscht und knistert wenn ihr sprecht. Kleiner Wehmutstropfen ist das Kabel, das Geräusche direkt in die Ohrmuscheln überträgt. So ist es allerdings, wenn man keine gravierenden Schwächen findet: Man hält sich an kleinen Fehlern auf, da man sonst nichts negatives finden kann.
Pro
|
Contra
|
Im Test: Sennheiser PC 350 Professional Gaming Headset – Ersteindruck und Verarbeitung | Five Sec Rule
12. Mai 2010 @ 02:07
[…] Den zweiten Teil des Sennheiser PC 350 Headset Reviews gibt es mittlerweile […]
Tweets die Sennheiser PC 350 Headset Review Teil 2 – Tragekomfort und Klangeigenschaften – Das Fazit | Five Sec Rule erwähnt -- Topsy.com
12. Mai 2010 @ 14:00
[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Sleth erwähnt. Sleth sagte: Das Abschlussfazit zum Sennheiser PC 350 Headset Test: http://wp.me/poKwG-105 #sennheiser […]
Gunny / Baladur
12. Mai 2010 @ 15:11
Noch nie schwitzige Ohren darin gehabt, auch nicht bei 30° im Hochsommer.