Sep 9 2010
Eve Online: 850 Milliarden ISK Betrug bei Titans4U
Neulich hatte ich ja noch von dem neuen Trailer erzählt, der das Thema Corptheft und Metagaming behandelte. Quasi wie auf Kommando ist dann in den letzten Tagen einee der größten Scams (zu deutsch Betrug) aller Zeiten aufgeflogen. Bad Bobby ist mit dem Geld des von ihm aufgelegten Fonds Titans4U durchgebrannt. Wenn man alle verwandten Assets miteinberechnet, kommt man nach den Angaben von Bobby auf die oben genannte Summe, eventuell sogar noch mehr.
Um das Ganze mal in Relation zu setzen: würde man für diese Summe Gametimecards in Form von Plexen ingame kaufen, würde man einen Gegenwert von knapp 38.000 Eurp erzielen. Für diese Summe könnte man sich außerdem mehr als 10 Titans kaufen. Einige Analysten behaupten, das alles wäre abzusehen gewesen. Und in der Tat, einige Alarmsignale gab es: einerseits hatte der Emittent zuvor nie in einer ähnlichen Größenordnung emittiert, desweiteren gab und gibt es Statements von ihm, die ihn durchaus mit Scamming sympathisieren lassen. Zu Guter Letzt vor allem aber beruhte die Reputation, die zum Engagement vieler Investoren geführt hat, einzig und allein darauf, dass sich im Market Discussion Forum die üblichen Verdächtigen wieder gegenseitig beweihräuchert haben.
Fakt ist, und das zeigt auch dieser Fall wieder einmal (nach dem Ebank Skandal in zwei Akten (Ricdic Sam und dem Account Freeze der Gläubiger)), dass jeden ISK, den man einem anderen Spieler gibt, abzuschreiben ist. Denn die Gefahr eines Scams, gerade bei Leuten, die man nichtmals ansatzweise persönlich kennt, enorm hoch ist. Die Sicherheitsmechaniken, die so hoch gelobt wurden, haben in diesem Fall komplett versagt, weil der Akteur es verstanden hat, diese auszuhöhlen. Denn er wußte, die Zeit spielte für ihn.
Man mag über Metagaming denken, was man will, aber das war ein Fall, der dazu verdammt war, irgendwann einmal zu passieren. Insofern hält sich mein Mitleid in sehr engen Grenzen. Zumal viele der Geschädigten wahrscheinlich die Verluste abschreiben werden und dennoch zu den reichsten Spielern in Eve gehören.
Ghanur
9. September 2010 @ 11:43
Die Umrechnung von in-game ISK in reales Geld passt besser zur Bildzeitung oder einer der mainstream Spielezeitschriften – hauptsache reißerisch.
Und welche „hochgelobten Sicherheitsmechanismen“ sollten versagt haben?!
CCP hat doch das Programm nicht geändert, nur im „Sicherheit“ einzubauen – mechanisch war da überhaupt nichts gesichert *fg*.
In EVE gehts immer um Vertrauen, wie im aktuellen Trailer so treffend aufgezeigt – wer dem falschen vertraut hat halt Pech gehabt, wie im echten Leben *g*.
EVE is a harsh mistress.
Mem
9. September 2010 @ 11:55
Sicherheitsmechaniken insofern als dass mehrere Trustees von ach so toller Repu bestellt wurden, die ursprünglich in der Tat so etwas hätten verhindern können. Nur dumm, dass die Verhältnisse der Corpshares sich nach und nach geändert haben, spätestens in dem Zeitpunkt, wo einer der Trustees nicht mehr aktiv gespielt hat und so dessen Anteile faktisch entfernt wurden.
Bedenkt man dann noch, dass der letzte Scammer (Ricdic) einen Teil der Kohle dafür verwendet hat, seine Hypothek abzuzahlen (und deswegen zumindest auf seinem Hauptaccount gebannt wurde), halte ich den Verweis auf die Realwerte durchaus für angebracht.
Die Bildzeitung hätte übrigens getitelt: Betrüger stiehlt 38.000 Euro von unschuldigen Kleinanlegern 😛