Dez 1 2010
Der Jugendmedienschutz – das Ende des bloggenden Abendlandes oder doch viel Rauch um nichts
Die Netzmedien und auch diverse Blogs haben das Thema des von den Ländern abgeschlossenen Jugendschutz Medienstaatsvertrags in das Bewußtsein vieler gerückt, die dieses Thema bis dato nicht wirklich verfolgt haben. So wie es aussieht, werden wohl alle Landesparlamente den Staatsvertrag absegnen. Damit kommt dem Vertrag Gesetzeskraft zu. Bedenkt man nun, dass der Vertrag in seiner neuen Fassung ab dem 1.1.2011 Wirkung entfalten wird, dürfte klar werden, dass das Thema sehr aktuell ist.
Das gilt vor allem aufgrund seiner Tragweite. Mit dem neuen Jugenschutz Medienstaatsvertrag wird versucht, die Regelungen zum Jugendschutz auch auf die Onlinewelt zu übertragen. Wer genauer hingeschaut hat, wird festgestellt haben, dass Onlinegames bis dato kein FSK Rating oder jedenfalls kein vollständiges Rating hatten. Aber die Tragweite ist natürlich viel größer. De facto gelten die neuen Regelungen für jeden, der im Netz präsent ist.
Das Problem bei den neuen Regelungen: man hat vielfach versucht, Analogien zu bestehendem Recht zu ziehen. Und das funktioniert einfach vorne und hinten nicht. Ein Angebot nur zu bestimmten Tageszeiten zu betreiben ist nunmal einfach total weltfremd. Genauso mutet es merkwürdig an, dass jede noch so kleine Seite nun einen Jugendschutzbeauftragten benennen muss. Das ist natürlich haarsträubend. Allerdings kursieren auch viele Falschinformationen. Dem interessierten Leser kann ich folgende FAQ empfehlen.
Es gibt noch viele andere ungeklärte Dinge. In einigen Tagen werde ich das Ganze mal etwas fundierter beleuchten und aufzeigen, welchen Weg ein Blogger gehen könnte, ohne gleich sein Angebot dicht zu machen oder massiv einzuschränken. Denn eins ist bei 5SecRule sicher: wir machen weiter!
Lumbo
2. Dezember 2010 @ 03:25
http://www.lawblog.de/index.php/archives/2010/12/01/warum-blogger-gelassen-bleiben-konnen/
Andere spezialisierte Seiten sehen das Problem weniger dramatisch, besonders da die auch hier kritisierten „Öffnungszeiten“ gar nicht NEU sind, sondern bereits seit Jahren im alten Staatsvertrag standen. Somit ist die Möglichkeit einer Kennzeichnung alternativ zu Öffnungszeiten oder Zugangssperren zu ermöglichen eigentlich zu begrüßen.
Auch der „Jugendschutzbeauftragte“ muss keinesfalls ein ausgebildeter Jugendpädagoge sein, der notwendige „Sachverstand“ hängt auch vom Inhalt ab. Ein übliches Blog kann wohl problemlos vom Schreiber selbst als Zuständiger betrieben werden.
Holger
2. Dezember 2010 @ 10:07
Das würde mich auch massiv interessieren. Momentan bin ich nämlich ein wenig ängstlich, was die Zukunft betrifft. Immerhin will man keine Abmahnklage wegen irgendeinem Pillepalle haben, nur weil man durch diesen Wust nicht durchsteigt.
Würde mich sehr freuen, wenn ihr hier ein paar Tipps dann drauf packt. Ich habe selbst auch schon versucht, etwas herauszufinden, aber entweder ich bin zu blöd, um etwas zu finden oder es gibt noch nicht genug Anleitungen oder Informationen dazu – eigentlich ganz schön erschreckend, wenn das wirklich schon alles in einem Monat in Kraft treten soll. Immerhin will man sich doch auch vorbereiten.
Aus dem Netz zurückziehen will ich mich nämlich eigentlich auch nicht. Andererseits verhageln mir diese Nachrichten irgendwie den Spaß an meiner Bloggerei.
Cawti
2. Dezember 2010 @ 17:08
http://www.netzpolitik.org/2010/jmstv-kampagne-protest-plugin-fur-wordpress/
Batou
3. Dezember 2010 @ 22:12
Udo Vetter ist ein Kompetenter Mann. Allerdings gibt es wie immer wenn es um Recht geht eben verschiedene Ansichten.
http://www.netzpolitik.org/2010/jmstv-aus-juristischer-sicht-wer-will-nochmal-wer-hat-noch-nicht/
Nomadenseele
4. Dezember 2010 @ 15:01
Würde mich sehr freuen, wenn ihr hier ein paar Tipps dann drauf packt. Ich habe selbst auch schon versucht, etwas herauszufinden, aber entweder ich bin zu blöd, um etwas zu finden oder es gibt noch nicht genug Anleitungen oder Informationen dazu – eigentlich ganz schön erschreckend, wenn das wirklich schon alles in einem Monat in Kraft treten soll. Immerhin will man sich doch auch vorbereiten.
Aus dem Netz zurückziehen will ich mich nämlich eigentlich auch nicht. Andererseits verhageln mir diese Nachrichten irgendwie den Spaß an meiner Bloggerei
________
Geht mir genauso, angeblich soll in der nächsten C´t klipp und klar drin stehen, was Sache ist. Ich blicke auch gar nicht durch, und jeder sagt ewas anderes.
Im Augenblick ist ohnehin nur mein Literaturblog offen, und selbst da stellt sich die Frage, welche USK gilt; *Der Augensammler* von Fitzek ist schließlich härter, als ein Liebesroman, der wiederum wenig mit *Fanny Hill* zu tun hat… .
Mein Gefühl sagt mir, das Blog auch zuzumachen und nur noch einem ausgewählten Personenkreis Zugang zu gewähren. Nur zieht WordPress sich dann keine internen Links mehr 🙁 .